Donnerstag, 23. April 2015

Herzverpflanzung

Es ist soweit: Im 50ten Eintrag dieses Blogs geht es richtig zur Sache. Ein Meilenstein im Projekt ist der Einbau des Motors. Endlich kommt die Kraftquelle wieder an ihren angestammten Platz. Lange lag der Motor in der Garage, eingewickelt in einem Lappen.

Alles bereit für den Einbau
Die Schrauben dazu samt Zahnscheiben und Muttern hatte ich schon im letzten Herbst zusammen mit vielen anderen Teilen geliefert bekommen. Der Motor hängt an zwei M8-Schrauben im Rahmen, die jedoch unterschiedlich lang sind und die man schnell verwechsen kann. Die vordere Schraube hat eine Länge von 65 mm, die hintere von 60 mm. Warum das so sein muss, sehen wir gleich.

Oben die vordere Schraube, unten die hintere Schraube.
Ein unscheinbares Teil, welches gerne mal bein Motoreinbau vergessen wird, trägt die Kreidler-Ersatzteilnummer 215.09.22 und fällt in der Regel beim Ausbau des Motors herunter - darum wird es später beim Einbau auch gerne vergessen. Es handelt sich um den Anschlagwinkel, der den Kupplungshebel stoppt. Wird er vergessen, funktioniert die Zweigangautomatk wahrscheinlich immer noch, doch der Kupplungsverschleiß ist ernorm. Ein Fehler, der Spätfolgen zeigt und nicht unbedingt sofort auffällt.

Der Anschlagwinkel wird von der vorderen M8-Schraube gehalten, mit dem auch der Motor befestigt wird. Und das ist auch der Grund dafür, warum diese Schraube 65 mm lang ist. Baut man die hintere Schraube mit 60 mm Länge ein, ist nur sehr wenig Gewinde zum Aufschrauben der Mutter vorhanden. Zum Einbau des Anschlagwinkels hängt man am Besten kurz die Rückholfeder aus, damit man Platz für das Werkzeug hat.

Kupplungshebel ohne Anschlagwinkel
Da gehört der Anschlagwinkel hin
Nachdem die Sache geklärt ist, kommen wir zum eigentlichen Einbau des Motors. Ich versuchte es zuerst mit der hinteren Schraube. Ich hatte vor, den Motor dann in die richtige Position zu schwenken und die vordere Schraube einzusetzen. Doch das funktioniert leider nicht.

Vorderes Schraubenloch und Halter am Rahmen fluchten nicht.
Wenn man es so versucht, sieht es aus, als ob der Motor für die Halterungen am Rahmen zu lang wäre. Die Löcher fluchten nicht, und die Motorhalterung stößt an den Motorblock, etwas hinter der Rückholfeder.

Richtig ist es, den Motor zuerst vorne einzuhängen und dann die hintere Schraube einzusetzen.

Vordere Schraube eingebaut, alles passt.
Insgesamt sieht das Ergebnis schon wesentlich mehr nach einem Mofa aus und nicht nach einem überdimensionierten Fahrradrahmen mit Tank. Und beim Zurückschieben meiner MF 2 CL hatte sie auch schon merklich an Gewicht zugenommen. Fühlte sich schon fast nach dem "Kampfgewicht" an.

MF 2 CL mit Motor
Der überholte Motor trägt die Nummer 2 251 342 und passt sogar zum angestrebten Zustand des Baujahres 1973. Nach der Liste des Kreidlertreffs Gießen wurden die Motornummern 2 211 261 bis 2 275 600 für die Baujahre 1972 und 1973 verbaut. Auch der vorhandene Vergaser 1/10/102Z passt dazu.

Mittwoch, 22. April 2015

Kerzensteckertausch

Das warme Aprilwetter lud zum werkeln ein, und so holte ich den frisch überholten Motor aus der Garage, in der er den Winter überdauert hatte. Irgendein Vorbesitzer hatte einen echt häßlichen Gummistecker am Motor verbaut. Dieser hatte zwar seinen Dienst verrichtet, stammte aber möglicherweise von einem Rasenmäher und gehört überhaupt nicht an den Motor einer Kreidler. 

Alter und neuer Kerzenstecker
Die Kerzenstecker, wie sie früher serienmäßig verbaut wurden, hatten ein Metallgehäuse, welches die Zündkerze umschloss und so gegen Verschmutzung und Nässe schützte. Glücklicherweise gibt es sie noch immer für ein paar Euro im Internet zu kaufen. 

Mit ein paar Handgriffen war der alte Stecker ab- und der neue auf das Zündkabel aufgedreht.