Donnerstag, 21. Dezember 2023

Projekt Kreidler MP2-E

Ich habe vor einigen Wochen meinen ersten Termin beim örtlichen TÜV gehabt und meine Idee vorgetragen. Ich plane, auf Basis einer MF2 oder MP2 eine MP2 mit Elektroantrieb zu bauen. 

Das für sich wäre ja nicht unmöglich, es gibt bereits jetzt im Internet einige Videos und Foreneinträge von anderen Leuten, die sowas schon mehr oder weniger erfolgreich durchgezogen haben.

Mir schwebt aber als Endergebnis eine MP2-E vor, die mit dem Segen des TÜV eine gültige ABE bekommt, damit ich ich sie legal versichern und damit auch legal auf öffentlichen Straßen benutzen kann. Sie sollte ca. 40 km/h laufen wie das zweitaktgetriebene Original und auch schon eine akzeptable Reichweite haben. Außerdem sollte sie nicht "verbaut" aussehen, also keinen Akku-Koffer auf dem Gepäckträger haben.

Die erste Reaktion des TÜV-Sachverständigen war "Das geht nicht!". 

Da ich mich aber im Vorfeld bereits per email mit dem TÜV in Verbindung gesetzt hatte, hatte ich ein Antwortschreiben dabei, aus dem hervorgeht, dass es grundsätzlich möglich sei, sofern alle relevanten Vorschriften und Auflagen eingehalten würden. Das Schreiben zeigte ich dem freundlichen TÜVer, der kurz den Kopf schüttelte und dann zum Telefon griff.

Er rief seinen Kollegen an, der mir die email geschrieben hatte. Danach war er schon etwas aufgeschlossener und gab mir zu verstehen, dass ein kleiner Betrieb in Berlin bereits erfolgreich einen Umbausatz für die Simson Schwalbe auf den Markt gebracht hatte. Sein Kollege wusste davon und hatte mir deshalb auch schon etwas Hoffnung gemacht.

Wir machten ab, dass er - natürlich gegen Bezahlung - eine Stunde auf die Recherche aufwenden würde, um mehr über den Umbausatz und die grundsätzlichen Rahmenbedingungen für so einen Umbau in Erfahrung zu bringen. Ich verabschiedete mich und wartete auf seine Rückmeldung.

 

Gutachten zum Umbau von DDR-Schwalben
 

Etwa zehn Tage später meldete er sich telefonisch bei mir. Ich fuhr zur TÜV-Prüfstelle und er zeigte mir das Gutachten, dass die Firma Second Ride GmbH nutzt, um DDR-Schwalben elektrisch fahren zu lassen. Dazu gab es noch ein VdTÜV-Merkblatt über "Elektrofahrzeuge im Einzelgenehmigungsverfahren". Ich sollte die Dokumente studieren und mit Second Ride Verbindung aufnehmen. Vielleicht ließe sich deren Bausatz ja für meine Zwecke modifizieren. So ausgerüstet, fuhr ich wieder nach Hause und begann zu lesen. 

Was ich in dem Merkblatt las, schien immer noch machbar. Ich kontaktierte auch die Jungs von Second Ride per email und bat um mehr Informationen. Leider teilte mir Second Ride mit, dass ihr Schwalben-Bausatz nur an die Schwalbe passt (und zudem für 60 km/h vorgesehen ist) und sie mir leider auch nicht weiterhelfen könnten. Kurzum, Second Ride lies sich nicht in die Karten sehen.

Ich werde also weiter alleine versuchen, mir die TÜV-konformen Grundlagen zu schaffen.


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