Dienstag, 9. Mai 2023

Ursachenforschung

Der metallische Klang im Leerlauf hat mich dazu bewogen, einmal genauer hinzuschauen. Im Internet hatte ich nach ähnlichen Beobachtungen gesucht und auch einige Beiträge gefunden. Dort wurden als Ursache ausgeschlagene Kurbelwellenlager und / oder Nadellager im Pleuelauge vermutet wie auch Kolbenkipper durch verschlissene Zylinder. 

Auch der falsche Einbau des Kolbens (Pfeil nach oben statt nach unten) war eine mögliche Erklärung, da bei verkehrt herum eingebautem Kolben die Kolbenringe am Ausschlassschlitz des Zylinders hängenbleiben könnten, was das metallische Geräusch erklären sollte.

Da mein Motor frisch überholt und mit Neuteilen aufgebaut worden ist, kann ich defekte Kurbelwellenlager und Nadellager am Pleuelauge ausschliessen. Die Idee hat schon was, da in beiden Fällen der Kolben im oberen Totpunkt (OT) möglicherweile an den Zylinderkopf schlagen könnte. Der Hub wäre durch das Spiel in den Lagern möglicherweise einige Hundertstel Millimeter zu groß. 

Kolbenkipper kann ich ebenfalls ausschliessen, da Kolben und Zylinder Neuware waren (Original Mahle) und von daher keine Kipper durch zu großes Spiel zu erwarten sind.

Blieb der Kolbeneinbau selbst. Ich nahm den Zylinderkopf ab und reinigte die Kolbenoberfläche von der Ölkohle, bis ich den Pfeil sehen konnte. Alles Paletti, richtig herum eingebaut.

Pfeil nach unten - alles gut!
 

Mit einer neuen Zylinderkopfdichtung setzte ich den Kopf wieder auf und zog die Schrauben über Kreuz an. Im Handbuch steht noch die alte Bezeichnung "1 mkp" (Meterkilopond) für das Drehmoment. Umgerechnet sind das etwa 10 Nm, also Newtonmeter, was die moderne Einheit für das Drehmoment ist. Da mir das gefühlsmäßig zu wenig vorkam - die Motoren ölen gerne mal aus der Dichtung auf den Krümmer - stellte ich 12 Nm am Drehmomentschlüssel ein.

Der Probelauf verlief erfolgreich, allerdings klingt der Motor im Leerlauf immer noch so "hart". Ich werde mich wohl daran gewöhnen müssen, denn eine Ursache konnte ich nicht finden.



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