Donnerstag, 10. Oktober 2024

Vorführeffekt

Wenn etwas schiefgehen kann, geht es meist auch schief. Der erste Termin beim TÜV war leider noch nicht erfolgreich. Der TÜV-Ingenieur erinnerte sich an mein Projekt und zeigte sich sehr interessiert und aufgeschlossen. Leider funktionierte die Beleuchtung nicht - peinlich, wenn man beim TÜV ist, den Schalter betätigt und es dunkel bleibt. Er gab mir etwas Zeit den Fehler zu finden und lieh mir sogar sein persönliches Messgerät. Leider hat es nichts gebracht, und so musste die Kreidler wieder aufgeladen werden. 

Die Kreidler auf dem Motorradanhänger
 

Zuhause angekommen, machte ich mich an die Fehlersuche. Ich hatte zuerst den Spannungswandler in Verdacht, der die Akkuspannung von 48 Volt auf 6 Volt herunterregeln soll. Ein paar Probemessungen ergaben, dass der Wandler einwandfrei funktioniert. Dann hatte ich den Schalter im Lampenhehäuse in Verdacht, reinigte alle Kontakte noch einmal gründlich, aber das war es auch nicht. Am Spannungswandler kamen gegen den negativen Anschluss gemessen noch 6 V heraus, an der Lampe vorne kam aber nichts mehr an. Doch ein Kabelproblem? Auch das untersuchte ich, ohne Erfolg. 

Dann kam mir die Erkenntnis, dass es ein Kontaktproblem sein muss. Der negative Anschluss des 6-Volt-Ausgangs ist mit einer Schraube am Rahmen befestigt und soll so über den ganzen Rahmen (also als Masse wie im Auto) die Stromkreise am Moped ermöglichen. Leider hatte das Kabel keinen sauberen Kontakt mit dem Metall des Rahmens, und so kam kein Stromkreislauf zustande. Mit etwas Sandpapier holte ich die letzten Farbreste an der Kontaktstelle herunter und nun, auf blankes Metall geschraubt, funktioniert die Beleuchtung wieder einwandfrei. Ich werde an den kritischen Stellen noch Zahnscheiben unterlegen, damit alle am Rahmen befestigten Bauteile einen guten elektrischen Kontakt haben.

Montag, 7. Oktober 2024

Kettenschutz und Kühlung

Die letzten Modifikationen an der Kreidler MP 2 CL-E wurden gemacht. Für den TÜV-Termin in dieser Woche schien es mir ratsam, einen Kettenschutz für das Antriebsritzel anfertigen zu lassen. 

 

Der Kettenschutz für das Ritzel
 

Zudem habe ich einen Kühlkörper besorgt und auf das passende Maß um arbeiten lassen, der den Kelly-Controller bei längeren Fahrten vor Überhitzung schützen soll. 

 

Kühlkörper für den Controller

Außerdem sieht die Kreidler mit den Kühlrippen einem 2-Takter schon wieder ähnlicher. Mittwoch, 09.10.2024, ist der TÜV-Termin. Ich hoffe, der TÜVer hält sich an sein Versprechen, mir die neue Antriebsart in die ABE einzutragen. Ich habe alle CE-Zertifikate für die einzelnen Komponenten herausgelegt und werde sie dem TÜV präsentieren.

Mittwoch, 17. Juli 2024

Erfolgreiche Testfahrten

Seit dem letzten Post habe ich mit der Elektro-Kreidler große Fortschritte gemacht. Sie ist vollständig zusammengebaut und funktioniert. Bremsen, Beleuchtung und der Antrieb sind fahrbereit. Die ersten Probefahrten zeigten, dass die Abstimmung des Kelly Controllers mit dem Motor noch nicht stimmten, was aber zu erwarten war. Mit der Grundeinstellung, mit der der Controller kam, war der Anzug mäßig, an Steigungen wurde die Kreidler wirklich langsam und die Höchstgeschwindigkeit lag nur bei etwas über 20 km/h.

Mit ein wenig mehr Recherche und Studium des englischsprachigen Bedienungsanleitung, in der die Einstellmöglichkeiten mit Minimal- und Maximalwerten steht, konnte ich die passende Abstimmung finden. Jetzt zieht sie schön durch bis 40 km/h und bleibt auch an Steigungen so schnell. Der Anzug ist deutlich stärker als bei der 2-Takt-Version, was aber typisch für einen Elektroantrieb ist. Über die Reichweite kann ich noch nichts sagen.

Einstellarbeiten am Controller

 

Softwaretool für die Einstellung des Controllers

 Nach einer gesundheitlichen Zwangspause (geplanter Krankenhausaufenthalt) Ende Juli kann ich die Kreidler bald dem TÜV-Sachverständigen zur Umschreibung der ABE vorstellen.

Ladekontrolle im Tank

Danach wird die MP 2 CL-E noch einmal komplett zerlegt und hübsch gemacht. Neue Chromteile und eine Pulverbeschichtung stehen noch auf der Wunschliste. Im Herbst sollte die Kreidler dann fertig sein.


Dienstag, 14. Mai 2024

Der Zusammenbau hat begonnen

Ich habe angefangen, die Kreidler MP 2 CL-E endlich zusammenzubauen. Die Schweißarbeiten sind abgeschlossen, die Komponenten wie Motor, Regler, Schütz, Gasgriff und Akku sind eingebaut und liefen ja bereits im Testbetrieb einwandfrei.

Die Kunststoffverkleidungen ("Trittbretter") konnten auch halbwegs abgeflacht werden, da ist aber noch weiterer Anpassungsbedarf. Ganz zufrieden bin ich damit noch nicht. Ich habe mir deshalb eine gebrauchte Heißluftpistole zugelegt, bei der man die Temperatur einstellen kann. Damit werde ich selber versuche, die noch vorhandenen Wellen aus den Verkleidungen herauszubekommen. Die Verkleidungen sind aus PVC, das wird bei ca 180 - 200 Grad weich.

Probeweise habe ich auch schon mal die Antriebskette (415H) montiert und die läuft sauber, ohne abzuspringen oder zu haken. Das Antriebsritzel fluchtet perfekt mit dem hinteren Kettenrad, so soll es sein.

Die Verkabelung wird noch etwas dauern, da ich alle Anschlusskabel am Controller und am Motor kürzen muss, damit ich keinen Kabelsalat aus dem Moped heraushängen habe. 

Zusammenbau des Antriebs


Montag, 15. April 2024

Probleme, Probleme

Heute Morgen erhielt ich von der Werkstatt, in der mein Moped gerade steht, eine Nachricht. Es gibt ein neues Problem. Die Motorhalterung sitzt am Rahmen, die Akkuhalterungen auch und nun ging es darum, die Kunststoffverkleidungen ("Trittbretter") neu anzubringen. Dabei stellte der freundliche Mitarbeiter fest, dass die Pedale nun an den Verkleidungen hängenbleiben.

Das Pedal stösst an
 

Ich hatte  - so meinte ich - alles genau durchdacht, aber das Detail war mir wirklich durchgegangen. Ich machte mich gleich auf den Weg zur Werkstatt wo wir verschiedene Lösungen durchsprachen und wieder verwarfen. Eine Idee war, die Tretkurbelwelle in der Mitte zu verlängern, so dass die Pedale weiter nach außen kommen und sich wieder frei drehen können. Leider funktioniert das nicht, da die Welle mit zwei Sicherungsringen in Position gehalten wird, damit sie nicht nach links oder rechts aus dem Tretlager rutscht.

Die nächste Idee war, die Tretkurbelwelle an den Pedalansätzen zu verlängern, doch dass würde unschön aussehen und sicherlich auch dem TÜV-Mann nicht gefallen. Also wurde diese Idee verworfen.

Die dritte Idee war, die Tretkurbeln stärker zu kröpfen, doch ich möchte Neuteile anbauen, die wieder eine schöne Verchromung haben, und ein gewaltsames Verbiegen, ob heiß oder kalt, würde die Chromschicht ruinieren. Also wurde diese Idee auch verworfen.

Es blieb übrig, die Verkleidungen selbst anzugehen. Die markanten Wölbungen müssen deutlich abgeflacht werden, damit die Pedale daran vorbeikommen. Dafür eine Firma zu finden, die Kunststoffe verarbeitet, ist nicht einfach, ich bin noch dran.

Der blau markierte Teil muss flach werden


Dienstag, 26. März 2024

Die Tücken der Elektrik

Nachdem ich jetzt alle Komponenten für den Elektroantrieb zusammen hatte, war es an der Zeit, diese einmal probehalter zu verschalten. Ich war schon recht stolz auf mich, hier kein teures Rauchwölkchen erzeugt zu haben, alles lief ohne Zwischenfälle ab.

 

Testaufbau

Leider musste ich feststellen, das der Gasgriff nicht kompatibel zum Kelly Controller ist und dieser den Ruhewert des Gasgriffs als zu hoch anzeigte. Auch etwas tricksen mit einem Vorwiderstand half nichts, der Controller piept und gibt eine Fehlermeldung heraus, der Motor dreht nicht. Also habe ich einen anderen Gasgriff bestellt, mit dem ich es wieder probieren werde.

In der Zwischenzeit ist bei einer ortsansässigen Firma die Motorhalterung in der Herstellung. Ich habe mich mit dem freundlichen Mitarbeiter unterhalten, bin mit ihm die Zeichnungen durchgegangen und habe ihm das Pappmodell zur Ansicht da gelassen. Mal sehen, wie die Halterung sich später am Mopedrahmen macht.


Sonntag, 25. Februar 2024

Motorhalterung aus Karton

Bei meinem Projekt geht es langsam weiter, aber es geht weiter. Das probeweise Zusammenschalten der Einzelteile (Motor, Regler, Gasgriff) mit einem 48 Volt 3,3 Ampere Netzteil hat nicht funktioniert, es ist einfach zu schwach um dem Motor drehen zu lassen. Ich muss warten, bis die bestellten Akkus da sind, dann versuche ich es wieder.

Was den Bau der Motorhalterung angeht, so bin ich mit meinen Überlegungen ein gutes Stück weiter. Ich habe aus Bastelkarton ein 1:1 Modell gebastelt, um mir einen Eindruck von den Platzverhältnissen zu machen. Leider habe ich dabei auch entdeckt, dass die vorderen Motoraufhängungen nicht nur versetzt sondern die rechte auch verbreitert werden muss. Der 4,5 kg schwere Motor sitzt später rechts versetzt und nicht mittig unter dem Rahmen. Das geht nicht anders, da sonst das Ritzel und das Kettenrad nicht fluchten werden. Das bedeutet aber auch, dass das meiste Gewicht rechts an der Halterung hängen wird. Das wird noch eine größere Herausforderung.

Das Modell der Motorhalterung

 

Mehr Einzelheiten gibt es dazu in meinem zweiten Video-Update auf meinem Youtube-Kanal.