Dienstag, 29. April 2014

Kunststoffschraube für die Motorverkleidung - Old School

Ein weiteres Detail für mein Projekt, dass mir am Herzen lag, waren die schwarzen Plastikschrauben, mit denen die orangefarbenenen Kunststoffverkleidungen links und rechts am Rhamen angebracht waren. Ich erinnerte mich daran, dass man diese Schrauben mit einem breiten Schraubendreher oder notfalls mit einer Münze drehen konnte.

Bei der Suche nach Ersatz - da meine graue Maus selbstgefertigte Zinkblechverkleidungen hatte, die mit Sechskantschrauben befestigt waren - stieß ich im Internet auf die neumodischen Kunststoffschrauben, die als Original-Ersatzteile verkauft werden und so gar nicht dem entsprechen, was 1973 mal verbaut worden war. Beim Studium der Ersatzteillisten fand ich heraus, dass zwischen 1970 und 1973 die Befestigung der Motorverkleidungen geändert worden war.

Zapfen ET-Nr. 235.07.04
Halterung ET-Nr. 235.07.03
Zuvor waren Zapfen mit Bajonettver- schluss ein- gesetzt worden, die in Halterungen am Rahmen einrasteten. Eine Viertel- drehung reichte zum lösen oder festziehen. Die Teile werden noch heute von Kreidlerparts.com angeboten.

Die Rahmenstreben, an denen die Motorverkleidungen befestigt werden, wiesen bei alten Modellen eine rechteckige Aussparung zur Aufnahme der Halterungen auf, in die dann die Zapfen griffen. Nun werden einfache M8-Kunststoffschrauben verwendet, die in Muttern passen, welche an den Streben angeschweisst sind. Die Plastikschrauben, die heute passend dazu angeboten werden, sind klobige, große Dinger mit hässlichen, geriffelten Rändern. Sicherlich ganz praktisch, da man sie mit bloßen Fingern drehen kann, jedoch weit entfernt von dem, was ich mir für mein Retro-Projekt vorstellte. Es werden zudem vereinzelt auch M8-Kunststoffschrauben angeboten, die einen kleineren Kopf besitzen, was zwar auch passt, aber unschön aussieht.

M8-Schraube mit kleinem Kopf
 Ich versuchte also mein Glück, eine Kunststoffschraube zu finden, die ungefähr dem alten Original entsprach. Nach der Deutschen Industrienorm (DIN) sollte es eine sogenannte Flachkopfschraube mit Schlitz und großem Kopf DIN 921 sein, die es zwar in Stahl, jedoch nicht in Kunststoff gibt. Also blieb mir nur die Möglichkeit, mir selber einen adäquaten Ersatz zu basteln.

Grundlage waren vier dieser hässlichen Schrauben, die unter ET-Nr. 235.17.07 angeboten werden. Als nächstes umwickelte ich das Gewinde mit einem Stoffstreifen, um es zu schützen. Schließlich handelt es sich hier um Plastik, und der nimmt eine grobe Behandlung schnell übel.

Dann spannte ich meine Bohrmaschine in die Werkbank ein, steckte die Schraube mit dem Gewinde voran in das Bohrfutter und zog vorsichtig fest. Ich schaltete die Bohrmaschine ein und auf Dauerbetrieb, um beide Hände frei zu haben. Nun setzte ich vorsichtig eine grobe Holzfeile und anschließend 80er und schließlich 240er Schleifpapier ein. Das Ergebnis ist den Aufwand wert. Die Schrauben kommen dem Original schon recht nahe, wie man sehen kann.

Links das Neuteil, rechts die Retro-Schraube

So sahen die Kunststoffschrauben um 1973 aus




Sonntag, 6. April 2014

Mofa Wunschkennzeichen

Das wiederentdeckte Foto meiner MF 2 CL zeigt auch das damalige Kennzeichen. Ich hatte beim Betrachten spontan die Idee, nicht nur das Mofa im Originalzustand wieder auferstehen zu lassen, sondern auch gleich mit dem passenden Kennzeichen.

Eine Recherche im Internet bezüglich Wunschkennzeichen für Mofa und Roller zeigte, dass auch andere Fahrer gerne eine spezielle Buchstabenkombination auf ihrem Kennzeichen sehen würden. Auf der Seite des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur findet man freundlicherweise eine Übersicht der Buchstabenkombinationen, die von den Versicherungsgesellschaften benutzt werden. Damit könnte man - die freundliche Unterstützung des Versicherungsmitarbeiters vorausgesetzt - die gewünschte Buchstabenkombination bekommen. In meinem Fall wäre das die Kombination SHB, die von der R&V Versicherung herausgegeben wird.

Da der Link sich möglicherweise wieder ändert, die Informationen jedoch weiterhin in diesem Blog verfügbar sein sollen, habe ich die PDF-Datei hier zum download vorbereitet.

Welches Orange darf es denn sein? (II)

Da ich mir als Ersatz für defekte Teile auch einige gebrauchte Ersatzteile aus dem Internet besorgt habe, sind mir die Farbunterschiede der einzelnen Modelljahre nochmals richtig bewußt geworden. Orange ist eben noch lange nicht Orange.

Der sehr schön erhaltene Tank war das erste Teil, nach dem ich mich bei der Farbgestaltung meines Projektes ausrichten wollte. Ich habe ja zuvor schon über mindestens drei verschiedene Farbtöne der Werkslackierungen berichtet. Der Zukauf von bereits orange lackierten Teilen wie zum Beispiel des Gepäckträgers und der Schutzblechstrebe vorne zeigten mir jedoch einen Farbunterschied zwischen dem Tank und diesen Teilen. Der Farbton dieser Teile war heller und praktisch identisch mit RAL 2011. Ich hatte mich für RAL 2011 als Farbe entschieden und bleibe nach nochmaliger Überlegung auch dabei. Dies wird jedoch einen späteren Tausch des Tanks erforderlich machen, da dessen Farbton eine Spur kräftiger ist als das von mir vorgesehene RAL 2011.

Das ich mit meiner Farbwahl richtig liege, zeigte mir ein altes Foto, das meine damalige MF2 von 1973 im direkten Vergleich mit einem jüngeren Modell zeigt. Auch wenn die Wiedergabe der Farbe am PC oder Laptop wohl nur zufällig den echten RAL-Farbton wiedergibt, so ist doch ein deutlicher Unterschied in den beiden Orangetönen auszumachen. Ich nehme an, dass ich einen Tank eines jüngeren Baujahres erwischt habe, der zum Schluß farblich nicht ganz mit dem Rest der MF 2 zusammenpassen wird.

Hier also mein altes Schätzchen links mit blauen Satteltaschen, daneben die jüngere Maschine eines Freundes. Die Aufnahme dürfte um 1976 entstanden sein, woraus man aus der Farbe des Kennzeichens schließen kann.