Draußen wird es jetzt später hell und früher dunkel, es ist kalt und regnet oft. Ich habe daher meine beiden Kreidler eingemottet. In der warmen Garage können sie nun auf den Frühling warten. Dann nehme ich mit ihnen wieder die Straßen am Niederrhein unter die Räder.
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Heute Abend war es soweit: Die MP 2 CL und ihre kleine Schwester MF 2 CL sind vollständig zusammengebaut und probegefahren. Jetzt kann ich mir aussuchen, ob ich mit 25 oder 40 km/h durch die Landschaft am Niederrhein cruisen möchte.
Der MP 2 CL fehlt noch die Feinabstimmung, was Zündzeitpunkt und Vergasereinstellung angeht, aber sie springt sofort an, fährt, bremst, und die Beleuchtung funktioniert ja auch.
Die MF 2 CL kann ich direkt so fahren, da ich ja den kompletten Motor mit Vergaser übernommen hatte. Sie bekommt im Winter aber ein neues Vorderrad, weil die Felge eine schlimme Macke hat.
Das letzte fehlende Detail brachte ich heute an der MP 2 CL an. Der Look der CL-Modelle lebt vom Chrom und den hochlanzpolierten Edelstahlschutzblechen. Wer es bisher nicht wußte: Die Verchromung an der Gabel ist nicht echt. Es ist eine spezielle Chromfolie, die aufgeklebt wird und auch aus der Nähe wie Chrom aussieht.
Gut, wer das Ersatzteil 255.22.19 sein Eigen nennen kann! Das ist die Teilenummer, unter der die Chromfolie bestellt werden kann. Sie ist selbstklebend und muss auf einem fettfreien, sauberen Untergrund aufgeklebt werden.
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| Vor Jahren als Ersatzteil gebunkert |
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| Vorsichtig mittig aufkleben |
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| Sieht wie verchromt aus |
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| Beide Seiten sind fertig |
Zuerst zieht man die Faltenbälge von den Standrohren herunter. Da immer etwas Fett auf den Standrohren zurückbleibt, ist es wichtig, die Standrohre wirklich fettfrei zu machen und gut abzuwischen, zum Beispiel mit Bremsenreiniger oder Benzin.
Die Chromfolie wird vorsichtig vom Trägermaterial gelöst. Sie ist selbstklebend, daher muss man aufpassen und sie ganz vorsichtig nur an zwei Ecken anfassen, damit sie später noch gut klebt. Man beginnt mittig auf der Seite der Standrohre, damit später die Nahtstelle auf der Innenseite der Gabel liegt. Die Folie direkt unter der Gabelbrücke ansetzen und von der Mitte in kleinen Schritten mit einem weichen Tuch zu den Seiten hin andrücken. So vermeidet man Luftblasen, die später häßlich aussehen würden. Zum Schluss werden wieder die Faltenbälge auf die Standrohre geschoben.
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| Die Zwillinge vor der Garage |
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| Welche ist die MP 2 CL? |
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| Die MP 2 CL im Vordergrund |
Beim vervollständigen der MP 2 CL fiel mir auf, dass zwar ein neues Dekoventil am Motor verbaut worden war, dieses jedoch unmöglich das Passende sein konnte. Es war zu kurz und schloss bündig mit den Kühlrippen des Motors ab. Wie soll man da einen Maulschlüssel ansetzen? Im schlimmsten Fall bricht man eine Kühlrippe ab. Super-GAU!
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| Das kurze Dekoventil im Zylinder des MP 2-Motors |
Ein Vergleich mit dem alten MF 2 Motor, den ich aus der MF 2 CL von 1972 ausgebaut hatte, zeigte das Problem. Im Laufe der Motorenevolution hat Kreidler die Lage des Dekoventils mehrfach geändert. Zu Beginn war es oben im Zylinderkopf eingebaut. Dann wanderte es auf die rechte Seite des Zylinderkopfes. Bei späteren Motoren war es dann rechts im Zylinder angebracht und die Zylinderköpfe hatte keine Öffnung mehr. Zudem hat sich die Länge der Kühlrippen an den Zylindern und Zylinderköpfen stetig vergrößert.
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| Das kurze Dekoventil im Zylinderkopf eines alten Motors |
Ich erinnerte mich, dass der Hersteller Karcoma nicht nur Benzinhähne, sondern auch andere Teile für Mofas und Mopeds hergestellt hat und einer der Hauptlieferanten für Kreidler war. Ich googelte also nach "Dekoventil Karcoma" und wurde fündig. Bei Velo-classic.de habe ich ein passendes Dekoventil gefunden und gleich bestellt. Der Preis ist zwar um einiges höher (knapp 20 € ohne Versand) als die NoName Dekoventile, die für unter 10 € im Internet angeboten werden, dafür ist es aber auch sehr lang und qualitätsmäßig sicherlich auch haltbarer. Ich habe zum Vergleich einmal beide Dekoventile nebeneinander gelegt, dann wird der Unterschied deutlich. Links das von der Werkstatt im MP 2-Motor verbaute Dekoventil, das gerade mal so lang ist wie die Kühlrippen. Rechts das Karcoma-Dekoventil, stolze 51 mm lang, auch mit M10-Gewinde und auch mit einem 14er Maulschlüssel festzuschrauben.
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| Crocodile Dundee: "Das ist doch kein langes Dekoventil, DAS ist ein langes Dekoventil!" |
Warum das kurze Dekoventil im Internet auch gerne mal als "lang" angeboten wird, ist mir völlig schleierhaft!
Ein weiterer Vorteil des Karcoma-Dekoventils ist die Befestigung des Kupplungszugs. Die Aufnahme im Karcoma-Dekoventil ist geschlitzt, so lässt sich der Zug bequem ein- und aushaken, ohne das man den Bowdenzug umständlich im Hebel lösen muss. Bei dem kurzen NoName-Dekoventil muss das Ventil auf den Bowdenzug aufgefädelt werden, bevor der Zug am Kupplungshebel befestigt werden kann. Beim ersten Einbau mit einem frischen Bowdenzug ist das sicherlich noch kein Problem, aber wer schon einmal den Kupplungszug am Hebel gelöst hat und versucht hat, ihn erneut in die kleine Bohrung am Kupplungshebel einzufädeln, weiß, was ich meine. Die Drähte des Kupplungszuges zeigen in alle Richtungen und es ist echte Arbeit, einen gebrauchten Zug noch einmal zu befestigen.
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| Links geschlossen, rechts geschlitzt |
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| Geschlitze Aufnahme, macht alles einfacher |
Das Karcoma-Dekoventil lässt sich bequem aus- und einschrauben, weil man ohne Probleme mit dem Maulschlüssel ansetzen kann. Zudem muss bei einem Motorausbau der Kupplungszug nur ausgehakt werden.
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| So ist es richtig. |
Heute war es soweit: Alle fehlenden Teile waren angekommen und ich konnte die MP 2 CL komplettieren. Zuletzt füllte ich noch frisches Öl ins Getriebe und etwas 1:50 Gemisch in den Tank. Alles blieb dicht, nichts tropfte.
Das Moped sprang auch gleich beim ersten Versuch an und eine kleine Probefahrt die Straße hoch und runter verlief auch ohne Panne. Sogar die Beleuchtung funktioniert. Leider zieht sie nicht gut, mit ihren 2 PS sollte das Moped eigentlich besser anziehen als die MF 2 CL, die ja den kleineren Zylinder hat und nur 1,5 PS leistet. Da ist wohl noch Einiges an Abstimmung zu tun. Arbeit für die nächsten Wochen.
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| Läuft und riecht nach 2-Takt. |
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| Sieht gut aus, so in frischem Orange. |
Eine Kleinigkeit bleibt noch zu tun. Auf den Bildern sieht man, dass noch eine Sache fehlt - nur was?
Da ich nun auf ein paar weitere Teile für die MP 2 CL warten muss (die beiden Schrauben der Motorhalterung waren nicht das einzige Problem), habe ich mich wieder der MF 2 CL von 1972 zugewandt. Auch hier habe ich das neue Hinterrad eingesetzt und die beiden Ketten angebracht. Nachdem ich auch die Pedale angeschraubt hatte, brachte ich noch den Zug der Hinterradbremse an. Antreten könnte man die MF 2 jetzt wieder, aber es ist noch kein Öl im Getriebe, der Tank ist noch leer und ich habe die Dichtigkeit von Benzinhahn, Vergaser und Benzinfilter noch nicht überprüft. Bevor der Tank ganz gefüllt wird, teste ich erst einmal mit einer kleineren Menge, ob alles dicht ist. Am Wochenende könnte ich dann zur ersten Probefahrt starten - wenn nichts weiter dazwischen kommt.
Für die MP 2 CL benötige ich jetzt noch ein neues Dekompressionsventil und einen neuen Kupplungszug. Ich denke, ich habe auch schon was passenden gefunden.
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| Die MF 2 CL - fast komplett und fast startbereit |
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| Zwillinge, vorne die MF 2 CL, hinten die MP 2 CL |
Da ich die ganzen Schritte für den Zusammenbau der Gabel gerade schon an der MF 2 CL von 1972 durchgeführt habe, ging mir die Arbeit bei der zukünftigen MP 2 CL schneller von der Hand.
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| Jetzt mit Tank |
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| Die Gabel ist komplett |
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| Das Vorderrad eingesetzt und der Lenker angebaut |
Soweit lief das alles flüssig. Dann kam der Moment - wie Weihnachten - als ich den neu aufgebauten 2 PS Motor auspackte. Leider konnte ich ihn heute nicht befestigen, da die beiden M8 Schrauben, die den Motor im Rahmen halten, am Gewinde beschädigt waren. Ich muss erst neue Schrauben besorgen, dann geht es weiter.
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| Weihnachten im Juli |
Der freundliche Mann vom Pulverbeschichter hatte die Rohre nicht neu sandgestrahlt, weil er dann alles hätte entfernen müssen. Also gab er sie mir unbearbeitet zurück und riet mir, es mit einer Schleifmaschine zu versuchen.
Man glaubt es kaum, wie hartnäckig so eine Pulverbeschichtung ist. Mit Feile und Schmiergelpapier kommt man da nicht weit. Es musste schon ein Excenterschleifer mit grober 40er Schleifscheibe sein. Und auch damit musste ich schon ordentlich Druck ausüben, bis die Beschichtung und die Grundierung aufgaben und sich als feiner Staub auf dem Garagenboden absetzten. Ich stellte nebenbei auch noch fest, dass sogar die dünne schwarze Grundierung noch zu dick war und sich auch damit das Gleitrohr nicht in das Standrohr einfädeln lies. Die Toleranz liegt wohl bei einem Zehntel Millimeter. Nein, alles musste runter bis zum blanken Metall. Dann noch einmal mit 240er Schleifpapier die Oberfläche glätten und endlich ging wieder zusammen, was zusammen gehört.
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| Es wird so langsam |
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| Jetzt passt alles zusammen |
Nur nocht etwas einfetten, dann kann der Zusammenbau der Gabel für meine MP 2 CL endlich weitergehen.
Da ich mit der zukünftigen MP 2 CL aus meinem Projekt nicht so richtig vorankomme, habe ich zwischenzeitlich angefangen, die MF 2 CL von 1972 wieder zusammen zu setzen. Um den "used look" und damit die Patina zu erhalten, hatte ich das Mofa zerlegt und alle lackierten Teile entfettet, von losem Rost befreit und mit einer Schicht Klarlack konserviert.
Für den Zusammenbau nutze ich die Garage, mein MX-5 muss solange an der Straße parken, aber man braucht einfach Platz dazu. Einige Kleinteile wie verrostete Schrauben und Muttern musste ich ersetzen, und auch der Ständer war nicht mehr zu retten. Die Hinterradschwinge habe ich mit viel Schmiermittel wieder gangbar bekommen, doch war es unmöglich, den festgerosteten Bolzen der Schwinge zu lösen. Ich hätte gerne den Bolzen und die Lagerbuchsen erneuert. Immerhin hat die Schwinge kein Seitenspiel. Da sie aber stark verrostet war, musste ich sie fast komplett abschleifen und neu lackieren. Interessanterweise entspricht der Farbton dieser MF 2 von 1972 etwa RAL 2008, ist also etwas mehr orangefarben als die MP 2 CL meines Projektes. Die kommt in RAL 2011 daher. Kreidler hat also das Orange im Laufe der Jahre wohl mehrfach verändert.
Nacheinander wurden der Ständer, die Gabel, das Vorderrad, der Lenker, der Gepäckträger, die Schutzbleche, der Tank, der Sattel und der Motor verbaut. Das Vorderrad bekam eine neue Achse und Lager spendiert, das Reparaturset dafür kann man bei einschlägigen Händlern bestellen. Der Tachoantrieb (original VDO) war leider nicht zu mehr retten, da die Tachowelle im Antrieb festgerostet war und beim Versuch, die Welle herausziehen, natürlich prompt abgebrochen ist. Glücklicherweise hatte ich noch einen guten VDO-Tachoantrieb in meiner Werkzeugkiste, vor Jahren als Ersatzteil eingekauft. Das machte sich nun bezahlt.
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| Der Rahmen mit Ständer, Gabel und Vorderrad |
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| Im Hintergrund der Rahmen der MP 2 CL |
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| Lenker, Lampe, Gepäckträger und Sattel dazu |
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| Tank und Motor eingebaut |
Jetzt kann man ahnen, wie sie fertig aussehen wird. Das Hinterrad ist leider noch nicht fertig, es bekommt eine neue Felge. Der Fahrradladen ist leider schon im Sommerurlaub, als heißt es noch etwas abzuwarten. Die vordere Felge muss leider auch noch gewechselt werden, sie hat einen bösen Schlag abbekommen und ist an einer Stelle verbogen. Aber das kommt später, zum fahren wird es erst einmal reichen.
Ich habe versucht, die Pulverbeschichtung von den Gleitrohren abzufeilen, damit diese wieder in die Standrohre passen. Ich musste jedoch feststellen, dass die Beschichtung wirklich sehr widerstandfähig ist. Da die Gleitrohre wohl auf Zehntel Millimeter genau passen müssen, brachte ich heute die Gleitrohre zurück zum Beschichter. Dort werden sie nun noch einmal gestrahlt, damit der Durchmesser wieder passt. Zuvor werde ich die rauhe Oberfläche jedoch mit 240er Schleifpapier glätten und die Gleitrohre einfetten, dann sollte alles ineinanderflutschen. Hoffe ich zumindest.
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| Links ein Gleitrohr, rechts ein Standrohr. |
Die Beschichtung vom Gleitrohr muss bis zur Markierung wieder runter.
Die Pulverbeschichtung finde ich immer noch gut, sieht einfach Klasse aus. Beim Zusammenbau zeigen sich jetzt aber ein paar Hindernisse. Da die Pulverbeschichtung dicker ist als eine Lackschicht, passen einige Teile nicht mehr ohne Nacharbeiten zusammen. So bekam ich den Bolzen der Hinterradschwinge nur hinein, nachdem ich die Ansätze der Pulverbeschichtung, die in der Lagerhülse geraten war, mit einer Feile entfernt hatte.
Gleiches ist jetzt auch beim Zusammenbau der Gabel zu machen. Die Gleitrohre wurden komplett auf ganzer Länge beschichtet und passen nun nicht mehr in die Standrohre. Ich muss ungefähr die obere Hälfte der Gleitrohre abschleifen, sonst kann ich die Gabel nicht wieder zusammensetzen.
Ich hatte nicht daran gedacht, den Beschichter vorher zu informieren, an welchen Stellen besser keine Beschichtung aufgebracht werden sollte. Kein Beinbruch, nur dauert der Zusammenbau nun etwas länger.
Der Zusammenbau geht voran, das Hinterteil mit der Schwinge und dem Gepäckträger ist schon wieder dran. Es macht wirklich Spaß, mit quasi Neuteilen ein Moped wieder zusammen zu setzen.
Ich freue mich schon auf den Motoreinbau.
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| Alles in orange, alles sauber und wie neu |
Ich habe meine Teile vom Pulverbeschichten zurückbekommen. Ein erster Vergleich mit dem Tank, der ja in der Originalfarbe lackiert ist, war sehr zufriedenstellend. Auch preislich war die Aktion günstiger als zuerst angenommen. Etwas über 200 € sind als Kosten angefallen. Alle Teile wurden sandgestrahlt, grundiert und dann mit RAL 2011 pulverbeschichtet. Das Ergebnis überzeugt, der Aufwand hat sich gelohnt.
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| Einmal alles in RAL 2011, bitte! |
Nun kann der Zusammenbau beginnen. Diesmal ersteht aus dem Teilehaufen eine MP 2 CL, orange mit Chrom. Die gab es nie so ab Werk, nur in lindgrün oder rotorange, aber der Tank war dann immer vollständig lackiert ohne Chromseiten.
Heute habe die lackierten Teile zum sandstrahlen und pulverbeschichten bei einem örtlichen Fachbetrieb abgegeben. Genauer gesagt war ich zweimal da. Beim ersten Mal wurde ich freundlich darauf hingewiesen, dass kein Fett mehr in den Lagerbuchsen sein darf, weil es sonst bei der Pulverbeschichtung flüssig wird und über den frischen Lack läuft - und alles versauen würde. Also packte ich die Sachen wieder ein, machte einen Umweg über den Baumarkt, wo ich eine Spraydose Bremsenreiniger mitnahm - und reinigte alle verdächtigen Stellen noch einmal in meiner Garage. Dann gab ich die Teile erneut ab. Der Fachmann schlug vor, die Teile vor der Pulverbeschichtung noch zu grundieren, das würde eine glattere Oberfläche ergeben.
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| Vorgereinigt und entfettet |
Zum Glück war noch ein ausreichender Rest im Lager, Schwein gehabt. In ca. drei Wochen soll ich mal nachfragen, ob die Teile schon fertig sind. Ich bin auf das Ergebnis gespannt - und natürlich auch auf den Preis.
Da ich schon mal angefangen habe, die MF 2 CL von 1972 zu zerlegen, habe ich mir gedacht, das Gleiche mit meiner Projekt-Kreidler zu machen. Die Lackierung in RAL 2004 soll durch eine moderne Pulverbeschichtung in derselben Farbe ersetzt werden.
Wie erwartet, gestaltet sich das Zerlegen meiner MF 2 CL von 1979 deutlich einfacher. Keine fetsgegammelten Schrauben - ist ja auch erst wenige Jahre her, dass ich sie zusammengebaut habe. Einzig die Sattelstütze macht noch Ärger, sie sitzt wirklich sehr fest.
Ich glaube, insgesamt geht das Zerlegen relativ flott. Ein Firma für Sandstrahlarbeiten und Pulverbeschichtungen habe ich praktischerweise auch gleich am Wohnort ausgemacht, ein Preisvergleich mit anderen regionalen Firmen förderte keine günstigeren Angebote zu Tage.
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| Das Hinterteil ist schon zerlegt |
Parallel dazu wird auch die MF 2 CL von 1972 zerlegt, also mache ich alle Schritte zweimal. Allerdings auch in zwei getrennten Räumen, da kann es mir auch nicht passieren, dass sich später Teile vertausche.
Ich stand heute vor der MF2 CL von 1972 und überlegte, dass diese Kreidler nun schon 50 Jahre alt ist. Sie hat einige Rostmacken, aber insgesamt gar nicht so schlimm. Inspiriert von einigen Auto-Sendungen aus dem TV, wo Oldtimer manchmal nur mit Klarlack überlackiert werden, traf ich die Entscheidung, auch die Patina dieser alten MF2 CL zu bewahren.
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| So könnte sie 1972 ausgesehen haben |
Trotzdem bleibt die Arbeit, das Mofa dafür zu zerlegen. Und das werde ich in den nächsten Wochen angehen.
Also, einfach den überholten MF2-Motor in den Rahmen der alten MF2 CL von 1972 schrauben und losfahren, hat leider nicht geklappt.
Grund ist die Hinterradschwinge, die eine "Hinterradklemme" ist, weil da nix schwingt. Einfach festgegammelt, wurde wahrscheinlich seit 50 Jahren noch nie gefettet oder mal ausgebaut. Auch erhitzen mit einem Gasbrenner hat außer etwas Rauch nichts gebracht, der Bolzen lässt sich nicht herausschlagen. Da jedoch auch nach dieser Aktion (ich vermute, die werksseitigen Kunststoffbuchsen sind zumindest angekokelt) immer noch kein Seitenspiel feststellbar ist, versuche ich es nun mit Rostlöser, damit die Schwinge wieder ihren Namen verdient und frei und leichtgängig schwingen kann. Falls das klappt, bleibt die Schwinge eben dran.
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| Unbeweglich! |
Ich hatte letzte Woche schon beide Versicherungskennzeichen besorgt, für meine "nachgebaute" MF2 CL - die ja eine MP2 CL werden soll - eine Versicherung als Moped und für meine Neuerwerbung - die MF2 CL von 1972 - eine Versicherung als Mofa. Fehlt ja nur noch die passende Motorisierung. Also stand ein Motorwechsel an.
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| Ein letzter Blick, gleich wird sie zerlegt |
Heute war es dann soweit: Der überholte Motor meiner alten MF2 wurde ausgebaut und soll an die MF2 von 1972. Deren Motor (lief beim Kauf einwandfrei) wird als Ersatzmotor eingemottet.
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| Der überholte Motor ist raus |
In den Rahmen meiner alten MF2 kommt demnächst der neu aufgebaute MP2-Motor, der zur Zeit noch sauber eingepackt im Keller auf seinen Einsatz wartet.
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| Die MF2 von 1972, noch mit dem alten Motor |
Meine Pensionierung (Ende März 2022) rückt näher, und das Mistwetter vom Februar ist endlich Geschichte. Mit frischem Versicherungskennzeichen bin ich heute die erste kleine Tour des Jahres gefahren. Der dritte Startversuch, und schon schnurrte die MF 2 los.
Als MF 2 CL sind jedoch ihre Tage gezählt, die Versicherung habe ich schon für die MP 2 abgeschlossen und der MP 2 Motor liegt ja schon seit Monaten im Karton verpackt bereit für den Einbau.
Bald geht es los.
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| Macht immer wieder Spaß! |
