Montag, 27. Juli 2015

Bremszüge einbauen

Wer fahren will, muss bremsen können. Eine alte Weisheit, die für jedes Fahrzeug gilt, so auch für meine MF 2 CL. Die originalen Bremszüge für vorne und hinten gab es zum fairen Preis von Kreidleroriginal aus Portugal. Alle Züge kosteten zwischen 7,50 und 10 € plus Versand, und das für die Werksausstattung, wie sie vor über dreißig Jahren verbaut wurden.

Zuerst baute ich den Bremszug für die Hinterradbremse ein. Der Bremshebel ist auf der linken Seite des Lenkers. Ich steckte die Stellschraube des Bremszuges mit der kleinen Nase in den Schlitz der Armatur. Der Zug selbst muss ein Stück aus der Zughülle heraus und in den Bremshebel hineinragen.
Eingesetzter Bremszug
Das muss man so machen, weil der Bremszug nicht am Bremshebel verschraubt, sondern durch einen aufgesteckten Nippel gehalten wird. Da Kreidler Armaturen des Herstellers Magura verbaut hatte, mußte ich nur zwei passende Magura-Nippel kaufen. Die gab es für 2,50 € plus Versand im Internet.

Durch die Öffnung im Bremshebel kann man den Zug sehen
Nun kam der Magura-Nippel zum Zug - und das im wahrsten Sinne des Wortes. Der Nippel hat an der Unterseite einen Schlitz, in den der Zug gleitet, wenn man den Nippel in die Öffnung des Bremshebels steckt. Die Oberseite des Nippels ist breiter als der Rest und so verschließt der Nippel die Öffnung ohne herauszufallen.

Nippel eingesteckt. Sieht schick aus
Damit der Zug im Nippel einhakt, zieht man etwas am Zug. Das war's. Kein Schrauben, kein Löten, einfach zusammenstecken wie Lego. Der Bremszug selbst wird durch die Öffnung in der Gabelbrücke gesteckt und unter dem Halter der linken Motorabdeckung am Vergaser und Luftfilter vorbei durch die Öffnung in der hinteren Halterung zum Hinterrad geführt. Das sieht dann so aus:

Hinterer Bremszug verlegt
Nun kam der Rest. Der Bowdenzug wurde in die Führung an der Bremsankerplatte gesteckt und eine M6-Klemmschraube auf den Zug geschoben.

Zug mit Klemmschraube
Die Klemmschraube wurde vom Rad her in den Bremshebel gesteckt und mit einer U-Scheibe und Mutter komplettiert. Bevor die Klemmschraube angezogen wurde, habe ich die Bremse leicht vorgespannt. Dazu drückte ich einfach den Bremshebel an der Bremsankerplatte mit einer Hand in die Fahrtrichtung, dann zog ich die Klemmschraube an. Bei der Funktionskontrolle ließ sich das Hinterrad noch frei drehen und erst beim Ziehen des Bremshebels am Lenker stoppen.

Bremszug hinten eingebaut und gespannt
Nun noch die Vorderradbremse. Eigentlich der gleiche Ablauf wie bei der Hinterradbremse. Zuerst den Zug mit dem Nippel in den Bremshebel am Lenker einhaken. Damit man die Aufnahme im Nippel gut sieht, habe ich noch ein Bild davon gemacht. 

Magura-Nippel.  Man sieht die Aufnahme für den Zug
Der Bremszug wurde wieder durch die Öffnung in der Gabelbrücke und und weiter an der rechten Seite des Vorderrads zurm Bremshebel der Bremsankerplatte geführt. Dort wurde der Bowdenzug in die Führung gesteckt und mit einer M6-Klemmschraube mit dem Bremshebel verbunden.

Klemmschraube eingesetzt
Man sollte nicht vergessen, auch hier den Bremshebel wieder leicht vorzuspannen, bevor die Klemmschraube angezogen wird. Die Stellschrauben an den Magura-Bremshebeln dienen dazu, den Abrieb an den Bremsbelägen zu kompensieren. Diese werden ja im Laufe der Zeit dünner. Die Stellschrauben bieten den Luxus, die Züge nicht über die Klemmschrauben nachstellen zu müssen. Dies war auch ein Grund, weshalb ich unbedingt die originalen Bowdenzüge von Kreidler haben wollte. Bei billigen Universalzügen aus dem Internet sidn die Stellschrauben oft nicht mit dabei, und wenn, sehen sie schlechter aus. Zum Schluß noch die Bowdenzüge über die eingebauten Öler leicht einölen - auch ein Luxus der Originalzüge.

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