Montag, 12. Mai 2014

Lenkkopflager

Bei der Zerlegung des Mofas kam ich nicht um die Demontage des Lenkkopflagers herum. Eigentlich sind es zwei voneinander getrennte Kugellager, was den Ausbau auch etwas komplizierter gestaltet.

Egal, wie herum der Mofarahmen steht, eines der beiden Kugellager ist unten, das andere oben. Die Kugeln werden meist noch vom Schmierfett gehalten - sofern es noch da ist -, aber trotzdem fallen mit Sicherheit einige Kugeln herunter. Ich hatte mir den Rahmen richtig herum in meine Werkbank eingespannt, um beide Hände frei zu haben.

Man beginnt mit dem Abschrauben der Ziermutter oben, die auf dem Gewinde der Gabelbrücke steckt. Bei den alten Modellen steckt der Lenkerhalter in der Ziermutter und ist über eine lange Klemmschraube mit Klemmkeil im Rohr der Gabelbrücke verkeilt. Darunter befindet sich eine dünne Unterlegscheibe. Als nächstes folgt der Gewindekonus, der einen geriffelten Rand aufweist und sich normalerweise von Hand abschrauben lässt. Sollte er sehr fest sitzen, kann man den Konus mit einem Lappen umwickeln und vorsichtig mit einer Rohrzange nachhelfen. Vorsicht, beide Teile sind verchromt und sollten daher sanft behandelt werden. Der Konus hält die Gabelbrücke, die beim Abschrauben des Konus in das Führungsrohr des Rahmens gedrückt werden sollte, sonst fallen die Kugeln heraus.

Der Gewindekonus enthält gleichzeitig auch die obere Lagerschale, während die untere Lagerschale im Führungsrohr des Rahmens steckt. Diese kann man leicht mit einem Schraubendreher heraushebeln. Dazwischen stecken gut in Fett verpackt 22 Stahlkugeln der Größe 3/16 Zoll. Ich nahm sie vorsicht mit einer Hand heraus, während ich mit der anderen Hand die Gabelbrücke in Position hielt.

Lenkkopflagerbauteile in der Übersicht
 Wenn man die Gabelbrücke herauszieht, sollte man gleich eine Hand unter den entstehenden Spalt halten, sonst beginnt schnell eine Sucherei nach heruntergefallenen Kugeln. Und ich weiß aus Erfahrung, das man immer mindestens eine der Kugeln nicht mehr finden kann. Auch hier sollten es nachher noch 22 Stahlkugeln sein. Die Größe ist die Gleiche wie bei den Kugeln aus dem oberen Lager.

Im Führungsrohr steckt unten ebenfalls eine Lagerschale, die auch nur eingesteckt ist und sich leicht entfernen lässt. Das Gegenstück des Lagers ist auf das Rohr der Gabelbrücke aufgepresst worden, und dort steckt es leider sehr fest auf einer Verdickung. Ich habe mir beholfen, indem ich vorsichtig die Klinge eines Taschenmessers mit leichten Hammerschlägen unter die Lagerschale getrieben habe, immer wieder sie Seite wechselnd. Als der Spalt groß genug war, half ich mit einem Schraubendreher nach.

Gabelbrücke mit aufgepresster Lagerschale
Gabelbrücke und Lagerschale erfolgreich getrennt
Nach einer Intensivreinigung mit reichlich Kaltreiniger waren alle Lagerteile und Kugeln fettfrei. Die Lager sind ja keinen besonderen Belastungen ausgesetzt, anders als zum Beispiel die Kugellager in den Rädern. Die Lagerschalen und Kugeln sahen immer noch gut aus und werden daher wiederverwendet. Das spart Geld, weil ein Lagersatz im Internet für 30 - 40 € angeboten wird. Dem Gewindekonus und den anderen Lagerteilen verhalf ich mit meinem Polierset (Bohrmaschine mit Filzteller) wieder zu neuem Glanz.

Von links nach rechts: Gewindekonus, Kugeln des oberen Lagers, Lagerschale,
Lagerschale des unteren Kugellagers, Kugeln, Lagerschale der Gabelbrücke





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