Samstag, 21. Juni 2014

Gut gefedert

Es ist schon ein recht erhebender Augenblick, wenn man die ersten Teile an ihrem zukünftigen Platz verbauen kann. Alles muss ja irgendwie am Rahmen befestigt werden, und so habe ich auch mit dem Rahmen begonnen und ihm zuerst die Füße verpasst - also den Ständer. Das funktionierte völlig problemlos. Leider fehlen noch die Räder, daher sieht es etwas seltsam aus, wenn der Rahmen in etwas untypischem Winkel auf dem Ständer steht. Auch die Hinterradschwinge ändert daran vorerst nichts.

Rahmen mit Ständer, Hinterradschwinge und Stoßdämpfern
Der Einbau der Schwinge erwies sich als eine überraschend komplizierte Angelegenheit. Es begann damit, das ich voller Vorfreude die nagelneuen Messingbuchsen in das Führungsrohr des Rahmens stecken wollte. Nur - stecken ging nicht, die Buchsen waren ein μ zu groß. Die Buchsen mit einer Schraubzwinge einzupressen misslang. Also versuchte ich es mit stumpfer Gewalt und benutzte einen 500 g Hammer, immer darauf bedacht, die Buchsen möglichst mit der ganzen Hammerfläche zu treffen, damit nichts von den Messingteilen abplatzt. 

Endlich waren die Buchsen da, wo sie hingehörten und ich freute mich darauf, die Schwinge anzusetzen und den Lagerbolzen einzustecken. Doch weit gefehlt: Die neuen Messingbuchsen mit ihrem breiten Rand waren einen guten Millimeter breiter als die Schwinge zuließ. Sie passte einfach nicht.

Messingbuchse für Schwingenlager. Der Rand muss  nach dem Einbau dünn geschliffen werden.
Abhilfe schaffte mein Winkelschleifer, auch Flex genannt. Mit einer Schruppschreibe nahm ich vorsichtig (!) etwas Material ab. Das geht bei Messing sehr schnell, also Vorsicht beim Nachmachen! Als ich die überstehenden Ränder bis auf einen dünnen Rest abgeschliffen hatte, konnte ich die Schwinge in Position bringen. Dann tauchte das nächste Problem auf: Der Bolzen ließ sich nicht in die Buchsen bewegen.

Dadurch, dass ich die Messingbuchsen mit dem Hammer in das Führungsrohr am Rahmen getrieben hatte, waren sie wohl etwas gestaucht worden und hatten nun einen kleineren Innendurchmesser. Zuvor hatten sich die Buchsen problemlos - aber ohne Spiel - auf dem Bolzen bewegen lassen.

Bolzen mit Messingbuchsen
Mit einem zylinderförmigen Schleifkopf für meinen Akkuschrauber weitete ich vorsichtig beide Messingbuchsen, bis sich der Bolzen ohne Widerstand hineinschieben ließ. Vor dem endgültigen Einbau fettete ich den Bolzen und die Buchsen leicht ein, dann setzte ich die Teile zusammen und drehte die Mutter des Bolzens fest. Geschafft! Die Schwinge ist nun statt in Plastik wie beim Original in Messingbuchsen gelagert und  bewegt sich leichtgängig ohne merkliches Spiel. Und so soll es auf Jahre bleiben.

Auch die bereits überholten Stoßdämpfer kamen an ihren zukünftigen Arbeitsplatz, natürlich mit neuen Schrauben befestigt. Die neuen Chromhülsen sehen super aus. In der Zwischenzeit warte ich auf die Räder, aber das ist eine andere Geschichte.


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